Besuch im Römermuseum Wels

Am 29. April 2025 fuhren alle Lateinschüler/innen der 6. Klassen mit den beiden Lateinlehrkräften frühmorgens per Bahn nach Wels und besuchten die Römerausstellung im Welser Stadtmuseum.

Ausgestattet mit Sitzkissen gingen wir in den Grabungsbereich des Museums. Hier erzählte uns die Stadtarchäologin Mag.a Michaela Greisinger viel über frühere und aktuelle Ausgrabungen im Welser Stadtgebiet, zeigte uns gestempelte Ziegel und eine teilweise erhaltene Fußbodenheizung und sprach auch ganz offen über Freud und Leid der archäologischen Arbeit.

Zurück im Haupttrakt erfuhren wir von der Ausrüstung der römischen Legionäre in Ufer-Noricum, wie das heutige Oberösterreich vom Pyhrnpass bis zur Donau damals hieß, und erkannten, dass antike Meilensteine zwar den jeweiligen Kaiser, der sie aufstellen ließ, und die Entfernung zur nächsten Stadt bzw. Raststation nannten, den Namen dieser Stadt bzw. Raststation jedoch nicht erwähnten.

In der nachgebauten Römervilla erhielten wir einen guten Eindruck von der Ausstattung der Zimmer sowie der Kleidung und den Essgewohnheiten der damals hier lebenden Bevölkerung.

Gestärkt durch Traubensaft aus Carnuntum und Libum (kleine, würzige Mostbrötchen, auf Lorbeerblättern gebacken), ging es zu einem weiteren Teil der weitläufigen Ausstellung, dem Reich der Toten in Friedhöfen (Nekropolen außerhalb des Stadtbezirkes an den Ausfallstraßen) mit Skeletten und diversen Grabbeigaben.

Den Abschluss bildeten in und um Wels gefundene Statuetten von römischen Göttern und Schutzgottheiten und der so genannte Ursa-Stein, die früheste christliche Grabinschrift nördlich der Alpen. (Diesen hatten wir tags zuvor in unseren Vorbereitungsstunden schon genau kennengelernt.)

Bei strahlendem Sonnenschein gingen wir nach dem mehrstündigen Museumsbesuch auf den Welser Stadtplatz, wo wir uns etwas zu essen und trinken besorgten und eine kurze Pause einlegten. Original italienisches Eis schleckend wanderten wir dann im Rahmen einer kurzen Stadtführung durch Prof. Muckenhuber zu der aus dem Mittelalter stammenden und mehrmals umgebauten Stadtpfarrkirche und zu dem genau gegenüber in eine Hausfassade eingelassenen  antiken Steinmedaillon eines römischen Ehepaares. (Der Mann trägt stolz eine römische Toga, seine Ehefrau interessanterweise jedoch eine keltische Tracht.) Nach einem weiteren Abstecher in den Burggarten und zur Welser Burg, in der 1519 Kaiser Maximilian starb, ging es schnurstracks zurück zum Bahnhof.

 

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